Pflege und Gesundheit
Die nachstehenden Ausführungen sind nur ein kleiner Ausschnitt der Gesundheitsfürsorge. Sie entsprechen unserer Meinung. Daneben gibt es sicherlich eine Vielzahl von anderen Meinungen.
Es ist unsere Aufgabe als Hundehalter, unseren Vierbeiner gut zu pflegen und zu ernähren und vor Krankheiten nach Möglichkeit zu schützen.
Eine wichtige Vorsorge sind die regelmäßigen Impfungen. Tollwut, Staube, Leptospirose und Co. können tödlich enden oder schwere, irreparable Schäden verursachen. Sicherlich ist auch das Impfrisiko nicht zu vernachlässigen und bei alten oder kranken Hunden kann eine Abwägung des Infektions- gegen das Impfrisiko Sinn machen. Ein guter Tierarzt wird nur ein gesundes Tier impfen und dies in einem Vorgespräch und einer vorherigen Untersuchung mit Ihnen klären. Gesunde Hunde sollten in den vorgeschriebenen Abständen geimpft werden.
Eine weitere wichtige Vorsorge ist der Schutz des Hundes vor Parasiten. Einige sind eher harmlos, aber lästig und für das Tier unangenehm. Manche sind lebensgefährlich und lassen sich nicht mit Hausmittelchen bekämpfen. Zecken sind solche Parasiten, deren Biss für unseren Vierbeiner tödlich enden kann und denen man eigentlich nicht aus dem Weg gehen kann. Wir haben schon einige Hunde elend an Borreliose eingehen sehen. Ist die Infektion erst mal da, ist die Therapie sehr schwierig. Als muss Prophylaxe das Mittel der Wahl sein. Wir halten gar nichts von Hausmitteln wie Öl mit Knoblauch oder andere Erfindungen wie magnetische Anhänger etc. Unsere Hunde erhalten von März bis Ende Oktober ihre Prophylaxe als Spot on. Zusätzlich werden sie jeden Abend kräftig ab gekrault, um kleinere Zecken mittels Tastbefund aufzuspüren und sofort zu entfernen.
Wurmbefall ist sofort mit einem geeigneten Wurmmittel zu bekämpfen. Herrscht Unklarheit über Art und Umfang des Befalls, bitte eine Kotprobe zu Untersuchung abgeben, damit das richtige Gegenmittel schnell zur Anwendung kommen kann.
Darüber hinaus kontrollieren wir regelmäßig die Zähne, die Ohren und die Pfoten.
Zahnstein ist eine lästige und schmerzhafte Sache, die den Hund beim Fressen behindert. Die Entfernung von massivem Zahnstein kann oft nur unter Narkose vorgenommen werden und jede Narkose ist ein Risiko. Daher geben wir unseren Hunden täglich geeignetes Kaumaterial, z.B. Kauknochen, getrocknete Rinderohren oder Rinderkopfhaut, damit Zahnstein erst gar nicht entsteht. Sollten Sie bei der Zahnkontrolle Zahnstein feststellen, lassen Sie diesen sofort entfernen.
Ohrenentzündungen oder Milbenbefall äußern sich oft durch eine schräge Kopfhaltung oder Kopfschütteln. Regelmäßige Ohrenkontrollen helfen dabei, solche Beeinträchtigungen rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig mit wenig Aufwand zu bekämpfen. Ein Tipp: Viele Hunde mögen es nicht, wenn man ihnen Flüssigkeit in die Ohren einbringt. Sorgen Sie dafür, dass die Flüssigkeit handwarm ist (z.B. durch Anwärmen der Tropfflasche in der Hand) und bringen Sie die Flüssigkeit in kleinen Mengen ein, z.B. tropfenweise auf den Finger.
Pfoten: Unsere Hunde laufen barfuß und das mit viel Spaß durch unwegsames Gelände und Gestrüpp auf allen Untergründen. Da müssen die Pfoten schon einiges leisten. Kleine Verletzungen sind keine Seltenheit, können aber schnell zu einer größeren Sache werden, wenn beispielsweise Dornen oder kleine Steinchen einwachsen und sich entzünden. Wenn ihr Hund lahmt, kontrollieren Sie als erstes die Pfoten und zwar auch unten drunter zwischen den Ballen. Schön sauber machen und mit der Taschenlampe ableuchten. Unsere Hunde haben bereits als Welpen gelernt, eine Pfote in ein Gefäß mit Flüssigkeit zu stellen und eine Zeit lang darin zu verharren. Das hat natürlich viele Leckerchen gekostet und kostet es heute noch – aber eine ideale Übung, um die Pfote ordentlich zu reinigen oder zu desinfizieren. Zur Pfoten Kontrolle haben wir ihnen beigebracht, sich auf Kommando auf die Seite zu legen. Bei uns heißt das Kommando dazu „Bumm“. Bumm hat natürlich einen enormen Verkaufswert gegen Leckerchen.
Das was wir gerade beschrieben haben, gilt für die gesamte Gesundheitsfürsorge. Wir haben alles, was wir in diesem Kontext für wichtig halten, sehr früh geübt und wiederholen es regelmäßig. Zähne zeigen, Ohren reinigen, Fieber messen, Strümpfe anziehen und vor allen Dingen anlassen, T-Shirts überziehen und, und, und … können bei Hunden zu einer wundervollen Übungsstunde werden, wenn der Preis entsprechend stimmt. Und aus eigener Erfahrung können wir Ihnen versprechen: Üben lohnt sich. Was Hänschen gelernt hat, verlernt Hans nimmer mehr.
Eine Hundeapotheke benötigt man von Anfang an. Eines kann ich Ihnen versprechen: Hunde werden in der Regel zur Unzeit krank, spät abends oder am Wochenende. Für die rasche Erstversorgung sollte man ein paar Dinge im Haus haben. Dies ersetzt aber keines Falls den Gang zum Tierarzt. Folgende Sachen liegen bei uns immer bereit:
- Zeckenzange
- Flohkamm
- Ein engzahniger Kamm zum Auseinander Halten des Fells beim Aufbringen von Hotspots
- Jodtinktur zur Desinfektion
- Fieberthermometer
- Melkfett zum Einschmieren des Thermometers vor Messung
- Spot ON zur Parasitenabwehr
- Leukoplast oder ähnliches
- Verbandsmaterial (Vielleicht man die alten aus dem Auto austauschen)
- Verbandsschere, Nagelschere
- Lupe
- Pinzette
- Babysocken für Pfotenverbände
- ….
Das ließe sich jetzt beliebig fortführen, aber keine Sorge, das erledigt sich ganz von selbst.